Die britische Künstlerin Ghislaine Leung erschafft ausgehend von einem streng konzeptuellen und zugleich persönlichen Ansatz Werke, die gesellschaftliche, institutionelle sowie individuelle Bedingungen künstlerischer Produktion erfahrbar machen. Seit 2015 basieren ihre Werke überwiegend auf Scores – schriftlichen Handlungsanweisungen, die durch die Kunstinstitution und ihre Mitarbeiter*innen interpretiert werden und so Fragen nach dem Status von Produktivität, Arbeit und Wert aufwerfen.

Leungs Edition mit dem Titel n.b.k. Edition besteht aus Objekten, die nicht länger in Gebrauch des n.b.k. sind. Die Büro-Deckenleuchten wurden gemeinsam mit der Künstlerin aus den Depoträumen des n.b.k. ausgewählt, wo sie seit ihrer Demontage aufbewahrt wurden. Nach dem Erwerb können die Lampen durch die Käufer*innen ein- sowie ausgeschaltet und in beliebiger Anordnung präsentiert werden. n.b.k. Edition weist die Vorstellung von der Unveränderlichkeit des Kunstobjekts zurück und wirft Fragen darüber auf, was dessen Status und Wert ausmacht und welche Rolle die Betrachter*innen dabei spielen.

Ghislaine Leung (*1980 in Stockholm, lebt in London) präsentierte ihr Werk in zahlreichen Einzelausstellungen u. a.: Kunsthalle Basel; Renaissance Society, Chicago / USA (beide 2024); Simian, Kopenhagen (2023); Ordet, Mailand; Museum Abteiberg, Mönchengladbach (beide 2021); Netwerk, Aalst / Belgien; Künstlerhaus Stuttgart (beide 2019); WIELS, Brüssel (2016). 2018 veröffentlichte sie ihr Buch Partners (Cell Project Space), 2023 folgte Bosses (Divided). 2023 wurde sie für den Turner Prize nominiert.