Performance von Bob Kil
Mit Ewa Dziarnowska und Ashley Temba
Für Bob Kil (*1975 in Seoul) ist Performance ein Medium, mit dem sie kulturelle Codes studiert, die die zwischenmenschliche Kommunikation strukturieren und zusammenhalten. Das Verhältnis zwischen Original und Kopie bildet zumeist den Ausgangspunkt für ihre Performances. Sich durch die Welt zu bewegen, indem man sich bestehende Bilder aneignet, ist für Bob Kil mit der Beziehung zwischen einer choreografischen Partitur und ihrer tatsächlichen Ausführung sowie zwischen einer anfänglichen Bewegung und ihrer anschließenden Wiederholung vergleichbar.
Kils jüngste Arbeit, Tourist (2024), ist als zweiteilige Performance entworfen und auf die Vernissage bzw. Finissage der Ausstellung festgesetzt. Innerhalb der Ausstellungslaufzeit dient ein vermeintlich unscheinbarer Sticker als Platzhalter, der eine spätere Rückkehr der Künstlerin verspricht. Im zweiten Teil der Performance findet das Prinzip der Wiederholung eine zusätzliche Steigerung, indem weitere Performer*innen eingeladen werden. Die bewusste Formation und Synchronisation der Gruppe lässt visuelle Muster entstehen, die eine Symbiose abbilden, während die Dichte der wiederkehrenden Bewegungen […]
Mit einer Laudatio von Stephan Berg (Juryvorsitzender, Intendant Kunstmuseum Bonn) und anschließendem Gespräch mit Nóra Lukács und Melanie Roumiguière (Kuratorinnen), moderiert von Thomas Wagner (Kritiker, Honorarprofessor für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg)
Der mit 5.000 € dotierte Justus Bier Preis für Kurator*innen geht in diesem Jahr an die Kuratorinnen Nóra Lukács und Melanie Roumiguière zusammen mit dem Projektteam (Layla Burger-Lichtenstein, Projektleitung, Neuer Berliner Kunstverein; Krisztina Hunya, Co-Kuratorin Neuer Berliner Kunstverein; Yolanda Kaddu-Mulindwa, Co-Kuratorin Galerie im Körnerpark; Malte Giesen und Angela Lammert, Co-Kurator*innen Veranstaltungsprogramm Akademie der Künste; Kaspar Aebi und Natalie Keppler, Co-Kurator*innen Filmprogramm).
Ausgezeichnet werden sie für das Ausstellungsprojekt und die Publikation If the Berlin Wind Blows my Flag. Kunst und Internationalisierung vor dem Mauerfall (14. September 2023 – 14. Januar 2024).
Aus der Begründung der Jury:
„Der Justus Bier Preis widmet sich Ausstellungsprojekten und Publikationen, die durch eine originelle Themenstellung und eine fundierte fachliche Aufarbeitung beeindrucken. Nach Ansicht der Jury verbindet das Projekt […]