Mit Melanie Roumiguière (Leitung Bildende Künste Berliner Künstlerprogramm des DAAD)
If the Berlin Wind Blows My Flag nimmt anhand der Geschichte des Berliner Künstlerprogramms des DAAD die künstlerischen Szenen in West-Berlin vor dem Mauerfall in den Blick. Im Rahmen des Residenzprogramms wurden ab 1963 internationale Kulturschaffende in die Stadt eingeladen, um West-Berlin vor der „kulturellen Isolation“ zu bewahren. Eine Ausstellung in drei Kapiteln – im n.b.k., in der daadgalerie und in der Galerie im Körnerpark – sowie Veranstaltungen in der Akademie der Künste und an weiteren Orten beleuchten die Rolle, die das Programm für die Herausbildung und Vernetzung künstlerischer Praktiken während des Kalten Krieges hatte und befragen seine kulturpolitische Ausrichtung. Im Vordergrund stehen dabei die Aktivitäten des Berliner Künstlerprogramms, welches vor 60 Jahren von der US-amerikanischen Ford Foundation gegründet und ab 1965 durch den DAAD weiterbetrieben wurde, insbesondere im Hinblick auf die politisch motivierten Hintergründe der angestrebten Internationalisierung der West-Berliner Kunstszene.
Die Ausstellung im n.b.k. legt den Fokus auf […]
Mit Emre Busse, Julian K. Glover, Jule Govrin, Reba Maybury, Sidsel Meineche Hansen, Amber Jamilla Musser u. a.
Konzeption: Kathrin Busch, Susanne Huber und Christian Liclair
Koordination: Silvia Koch, Susanne Mierzwiak und Michaela Richter
Wie verhält sich ästhetische Lust in der Erfahrung von Kunst zur erotischen, sexuellen Lust? Für philosophische Ästhetiken des 18. Jahrhunderts war es grundlegend, die ästhetische Lust – Sinnbild kultivierter, geistiger Erfahrung und Grundlage eines kritischen Werturteils – von der sexuellen Lust – Ausdruck körperlicher Affiziertheit oder eines niederen, fleischlichen Triebs – strikt zu unterscheiden. Das „interesselose Wohlgefallen“ am Schönen, wie es Immanuel Kant charakterisierte, ist vor allem auch in erotischer Hinsicht interesselos. Das Sexuelle war für Kant grundsätzlich verdächtig, da es dazu führe, Menschen als Mittel für den eigenen, erotischen „Appetit“ zu instrumentalisieren. Der von jedwedem Interesse gereinigten, transzendentalen Ästhetik Kants hielt Theodor W. Adorno in seiner Ästhetischen Theorie vor, sie werde „zum kastrierten Hedonismus, zu Lust ohne Lust“.
Pierre Bourdieu zufolge ist die […]