Mit Karo Akpokiere, Avi Caspi, Lucinda Dayhew, Elektrischer Hund, Nathaniel Flakin / Revolutionary Berlin, Nearat Hametifim, Jasmin Schiele
Mit Einführungen und Kommentaren von Thomas Macho, Hito Steyerl, Klaus Theweleit und Margarethe von Trotta
Parallel zu der Ausstellung Pier Paolo Pasolini. Porcili zeigt der Neue Berliner Kunstverein im Babylon Kino eine Filmreihe von Pier Paolo Pasolini. Die umfassende Werkschau präsentiert eine Auswahl seiner prominentesten Filme und ermöglicht einen Einblick in zentrale Motive sowie in die politischen und ästhetischen Grundprinzipien seines Schaffens. Für Pasolini schien das Kino mehr als jedes andere Medium geeignet, die Wirklichkeit abzubilden; eine Wirklichkeit, in deren Zentrum die „Heiligkeit“ und Unschuld des Körpers stand. Seine Filmfiguren sind zwar außerhalb der Gesellschaft und der Geschichte verortet, aber sie verkörpern für ihn das Leben – die Vagabunden, die Diebe, die Mädchen und Jungen. Das Bürgertum mit seiner Tyrannei des Konsums betrachtete Pasolini als ultimative Verkörperung von Unwirklichkeit. Die in der Reihe versammelten Filme sind voll von staubigen, prekären Orten und von durch Armut gezeichneten, entwaffnenden Darsteller*innen. In Meisterwerken wie Accattone, La ricotta, Il Vangelo […]
Mit Felix Kraus (Swan Collective) und Sonja Longolius (Leiterin Literaturhaus Berlin)
Screening, Performance und Gespräch mit Ming Wong
Künstler*innen beziehen sich oftmals in ihren Arbeiten auf Filmklassiker sowie Strategien des Kinos und der Populärkultur. Dabei werden die wirkmächtigen Darstellungen häufig durch Formen der Reinszenierung hinterfragt, irritiert oder unterlaufen. Die Wiederaufführung (Reenactment) von Kultfilmen spielt eine zentrale Rolle im Werk des Videokünstlers Ming Wong. Inspiriert von Pasolinis Film Teorema (1968), entwirft Wong in der Videoinstallation Devo Partire. Domani / I must go. Tomorrow (2010, 19:55 min) eine queere Adaption, die die Gesellschaftskritik des Originals auf ironische Weise vervielfacht. Wongs Arbeit wird zum Ausgangspunkt genommen, um die Potenziale der künstlerischen Methode des Reenactments sowie einer Neukontextualisierung der Gesellschaftskritik Pasolinis gemeinsam mit den Besucher*innen zu untersuchen. Initiiert wird der Austausch durch ein Screening und eine Performance. Es wird empfohlen, vorab die Vorstellung des Films Teorema (27. Oktober im Babylon Kino) zu besuchen.