Thunder in Your Throat
4. März 2022 – 1. Mai 2022
Künstler*innen: Navild Acosta & Fannie Sosa, Catherine Biocca, Kamilla Bischof, Giorgi Gago Gagoshidze & Tekla Aslanishvili, Anne Duk Hee Jordan & Pauline Doutreluingne, Theresa Kampmeier, Ezgi Kılınçaslan, Nathalie Anguezomo Mba Bikoro, Jens Pecho, Matheus Rocha Pitta, Eva Seufert
Kuratorinnen: Layla Burger-Lichtenstein, Michaela Richter
Thunder in Your Throat präsentiert Arbeiten von elf internationalen Künstler*innen, deren Werk 2021 mit dem Arbeitsstipendium Bildende Kunst des Berliner Senats ausgezeichnet wurde. In einer gemeinsamen Gruppenausstellung werden die einzelnen Positionen anhand neuester Produktionen vorgestellt und miteinander in einen Dialog gebracht, der Einblick in die Vielfalt der künstlerischen Perspektiven ebenso wie ihr individuelles Potential zur Auseinandersetzung mit aktuellen ästhetischen und gesellschaftlichen Fragestellungen gibt.
Kennzeichnend für die gezeigten Arbeiten ist nicht nur eine Beschäftigung mit Gegenwartskultur, sozialen Missständen, fortwirkenden historischen Verbrechen und emanzipatorischen Gegenbewegungen, sondern auch eine Etablierung ganz eigener künstlerischer Handschriften, deren mediale Bandbreite sowohl großformatige Gemälde, Skulpturen und Objekte, als auch immersive Rauminstallationen, Sound- und Videoarbeiten sowie Performances umfasst. Sie formulieren einen kritischen Blick auf zeitgenössische Bildpolitiken, Wertschöpfungsmechanismen, ökonomische Ungleichheit und die Ausbeutung von Mensch und Natur.
Außerhalb disziplinärer Grenzen und formaler Konventionen stoßen die in der Ausstellung vereinten Künstler*innen grundlegende Diskussionen zum Umgang mit Geschichte und Sprache, Konsum und Körpern an – mittels bildgewaltiger und atmosphärisch dichter Kondensate, die soziopolitische Handlungsweisen gleichermaßen greifbar werden lassen wie auch zur Disposition stellen.
Der Ausstellungstitel Thunder in Your Throat bezieht sich auf eine Zeile aus dem Song Formwela 3 der US-amerikanischen Jazz-Bassistin, Komponistin, Sängerin und Songwriterin Esperanza Spalding. Dieser ist Teil ihres 2021 veröffentlichten und von der New York Times als eines der besten Alben des Jahres bezeichneten Projekts Songwrights Apothecary Lab, einer transdisziplinären Gemeinschaftsarbeit, zu der eine Vielzahl von Musiker*innen und Forscher*innen beigetragen hat. Es vereint therapeutische Praktiken und musikalisch-künstlerisches Wissen zu zwölf Songs, die jeweils eine bestimmte Wirkung bei den Hörer*innen entfalten sollen – eine Songapotheke, die zur Erdung, Deeskalation oder Regeneration eingesetzt werden kann.
Diskursprogramm
Dienstag, 12. April 2022, 19 Uhr
Prekarisierung, Sorge und queere Schulden
Vortrag von Isabell Lorey (Politikwissenschaftlerin, Professorin für Queer Studies in Künsten und Wissenschaft, Kunsthochschule für Medien Köln)
Donnerstag, 28. April 2022, 19 Uhr
Auction House. A performance about un-performance
Performance von und mit Navild Acosta (Künstler und Aktivist) und Fannie Sosa (Künstler*in und Aktivist*in), mit Special Guest Thioro Niang
In englischer Sprache
Publikation
Anlässlich der Ausstellung erscheint eine zweisprachige Publikation (DE/EN) in der Reihe „n.b.k. Berlin“ im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln, mit einem Grußwort von Klaus Lederer, einem Vorwort von Marius Babias sowie Beiträgen von Layla Burger-Lichtenstein, Nicoleta Esinencu und Michaela Richter.