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Dialogführung durch die Ausstellung Michel Majerus

Samstag, 4. Februar 2023, 15:00 Uhr

Führung, Gespräch
Veranstaltung vor Ort
In deutscher Sprache

Mit Michaela Richter (Kuratorin, Leiterin Kommunikation und Kunstvermittlung, n.b.k.) und Sarah Johanna Theurer (Kuratorin, Haus der Kunst München)

Michel Majerus ist als Schöpfer großformatiger Gemälde, raumgreifender Wandarbeiten und monumentaler Installationen bekannt, die gekennzeichnet sind von einer künstlerischen Reflexion des Digital Turn und der überbordenden Bildwelten, deren Präsenz heute die sozialen Netzwerke charakterisiert. Die Ausstellung Michel Majerus im Neuen Berliner Kunstverein präsentiert das auf räumlichen Eingriffen basierende Werk des Künstlers – mit einer großformatigen Videoinstallation, exemplarischen Wandarbeiten und Raumgestaltungen sowie erstmals präsentierten plastischen Modellen, die Majerus für seine ortsspezifischen Großprojekte konzipierte. Sie verdeutlichen die intermediale Spezifität seines Schaffens, seine medienreflexiven Ansätze sowie seine Methode, Räume für differenzierte ästhetische Erfahrungen zu schaffen.


Mit seiner beständigen Aneignung existierender Bilder stellte Majerus sowohl die kunsthistorische Überhöhung eines künstlerischen Ausdrucks infrage als auch tradierte Vorstellungen davon, was den Wert eines Bildes ausmacht. Durch Übersteigerungen, Stilbrüche, Fragmentierungen oder gezielte Gegenüberstellungen fragt er immer wieder nach dem Verhältnis der Bilder zur Realität – nicht zuletzt indem er ihren Rahmen sprengt oder sie direkt in die Lebenswelt des öffentlichen und halböffentlichen Raums einbringt.


Am letzten Ausstellungswochenende führen Michaela Richter, seit 2016 Kuratorin und Leiterin der Kommunikation und Kunstvermittlung am n.b.k., und Sarah Johanna Theurer, Kuratorin am Haus der Kunst in München, gemeinsam durch die Ausstellung und sprechen über Majerus’ installatives Werk als ein zentrales Ausdrucksmittel seiner Praxis sowie dessen Verbindungen zu technokulturellen Entwicklungen.


Eintritt frei



Sarah Johanna Theurer ist Kuratorin und Autorin mit einem Schwerpunkt auf zeitbasierten Kunstpraktiken und techno-sozialen Verflechtungen. Sie arbeitet am Haus der Kunst München wo sie neben Retrospektiven zahlreiche Performances u. a. von Isabel Lewis und Christelle Oyiri sowie neue Arbeiten von Carsten Nicolai und Jenna Sutela produziert hat. 2021 erschien ihr Essay „Michel Majerus: Stimulus Vortex“ im Kaleidoscope Magazine (Nr. 38); 2022 sprach sie über die rhythmus- und tempobasierte Ikonografie von Majerus‘ Werk in ihrem Vortrag „Double Fire“ auf dem Symposium what looks good today may not look good tomorrow: The Legacy of Michel Majerus im MUDAM, Luxemburg.