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Die kulturelle Bedeutung des Essens

Freitag, 21. Februar 2025, 14:00 Uhr

Podiumsdiskussion,
Veranstaltung vor Ort

Auftakt der Food Biennale initiiert von Beate Slominski, mit Harmut Böhme (Professor Emeritus für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin), Christopher Dell (Musiker und Komponist), Henrike Höhn (Gründerin von GENUSSWANDEL) und Marco Müller (Küchenchef des mit 3 Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants Rutz)

Von den illustren Frucht- und Gemüsearrangements eines Giuseppe Arcimboldo über die flämische Stillebenmalerei des 16. und 17. Jahrhunderts bis hin zur Eat Art von Daniel Spoerri – die Beschäftigung mit Essen ist ein wiederkehrender Topos der Kunstgeschichte. In der Kulinarik wiederum sind künstlerische Bestrebungen weit verbreitet und reichen vom skulpturalen Anrichten von Gerichten über die Molekularküche bis hin zur Entwicklung ganzer Philosophien um das Kochen selbst. Initiiert von Beate Slominski, der Gründerin der Food Biennale, spürte eine abwechslungsreiche Veranstaltung im n.b.k. den Verflechtungen von Kunst und Kulinarik nach: Die Teilnehmer*innen eröffneten gastronomische wie kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Geschichte und Gegenwart der Kochkunst.


Mit Werken von Dargelos Kersten, Thomas Scheibitz und Karin Sander


Videodokumentation der Veranstaltung am 21. Februar 2025

© n.b.k. / Beate Slominski


Das Restaurant Rutz

© n.b.k. / Marco Müller


Teilnehmer*innen

 

Hartmut Böhme (*1944 in Beeskow/Spree) war Professor für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in den USA und Japan. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Kulturgeschichte seit der Antike, Natur- und Technikgeschichte in den Überschneidungsfeldern von Philosophie, Kunst und Literatur und die Theorie und Geschichte des Fetischismus. Zu seinen Publikationen gehören u.a. In aller Munde. Das Orale in Kunst und Kultur (2020, hrsg. von Uta Ruhkamp, in Zusammenarbeit mit Beate Slominski), Transformation: Ein Konzept zur Erforschung kulturellen Wandels (2011), Fetischismus und Kultur. Eine andere Theorie der Moderne (2006) und Feuer Wasser Erde Luft. Kulturgeschichte der Naturwahrnehmung in den Elementen (1996, mit Gernot Böhme). 


Christopher Dell (*1965 in Darmstadt) ist Musiker, Komponist und Theoretiker. Der studierte Vibraphonist, Schlagzeuger und Komponist war von 1992 bis 2000 als Dozent an der Darmstädter Akademie für Tonkunst tätig. Er wurde u. a. mit dem Hessischen Jazzpreis (2022), dem Deutschen Jazzpreis 2021 für besondere Instrumente, dem Golden Jazz Award (2015) und dem Darmstädter Musikpreis (2005) ausgezeichnet. 2012 promovierte Dell an der Universität Duisburg-Essen in Organisationspsychologie und hatte verschiedene Gastprofessuren u. a. an der TU München und an der Universität der Künste in Berlin inne.


Henrike Höhn (*1972 in Berlin) ist Fachberaterin für holistische Gesundheit, Atemtherapeutin, Ernährungscoach und Gründerin und Inhaberin von GENUSSWANDEL, einer ganzheitlichen Gesundheitsberatung in Berlin und Potsdam. Höhn verknüpft in ihrer Praxis Themen wie Gesundheit, ökologische Lebensmittel und dem Genuss von Speisen mit künstlerischen Interventionen und Vorträgen zur Ethik des Essens.


Dargelos Kersten (*1988) ist ein in Berlin lebender und arbeitender Künstler. Zusammen mit Gernot Seeliger und Anton Peitersen ist verfolgt er das kollaborative Kunstprojekt Pegasus Products.


Marco Müller (*1970 in Potsdam) ist Executive Küchenchef im Restaurant Rutz (Inhaber: Anja und Carsten Schmidt), dem ersten und einzigen Berliner Restaurant mit drei Michelin-Sternen. Seit 2020 leitet er auch das Wirtshaus Rutz Zollhaus. Zuvor war er Küchenchef im Hotel Schloss Hubertushöhe (Storkow), im Grand Hotel Esplanade (Berlin) und Sous Chef im Schlosshotel Bühlerhöhe und im Altes Zollhaus (Berlin). Er ist Jurymitglied in mehreren Gremien für die Förderung des Koch-Nachwuchses und seit Ende 2024 Juror bei der ZDF-Sendung Die Küchenschlacht.


Karin Sander (*1957 in Bensberg) ist eine der international bekanntesten konzeptuellen Künstler*innen Deutschlands. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet und ist mit ihren Werken in zahlreichen Sammlungen weltweit vertreten, u. a. in der Staatsgalerie Stuttgart und im Hirshhorn Museum, Washington, DC. 2007 bis 2023 war sie Professorin für Architektur und Kunst an der ETH Zürich. Seit November 2021 ist Sander Direktorin der Sektion Bildende Kunst an der Akademie der Künste Berlin. 2023 verantwortete sie gemeinsam mit Philip Ursprung den Schweizer Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig.


Thomas Scheibitz (*1968 in Radeberg bei Dresden) gehört zu den wichtigsten deutschen Malern und Bildhauern seiner Generation. Seit Anfang der 1990er Jahre entwickelt er konzeptuelle Gemälde und Skulpturen, die auf kunsthistorische Bezüge zurückgreifen. Zu seiner Praxis gehört auch die regelmäßige Veröffentlichung von Künstlerbüchern, zuletzt erschien Rhizome – Tunnelmaterial (mit Martin Gostner, 2024). Gemeinsam mit Tino Sehgal bespielte Scheibitz den Deutschen Pavillon auf der 51. Biennale in Venedig (2005).