Audre Lorde – The Berlin Years 1984 to 1992 (2012, 81 min) dokumentiert ein lange Zeit unbekanntes Kapitel aus dem Leben der Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde (*1934 in New York, † 1992 in Saint Croix / USA): Ihren Einfluss auf die politische und kulturelle Szene in Deutschland in einem Jahrzehnt tiefen sozialen Wandels – einem Jahrzehnt, das den Mauerfall mit sich brachte. Der Film vermittelt Audre Lordes Beiträge zum deutschen Diskurs über Rassismus, Xenophobie, Antisemitismus, Klassenunterdrückung und Homophobie. Er berichtet darüber, wie Lorde sowohl afrodeutsche Frauen darin bestärkte, zu schreiben und zu publizieren, als auch weiße deutsche Frauen dazu herausforderte, ihre Privilegien zu erkennen und Feminismus jenseits des vorherrschenden weißen Diskurses zu denken.

Eintritt frei

Ort: n.b.k., Chausseestraße 128/129

Teilnehmer*innen

Dr. Dagmar Schultz ist Soziologin, Filmemacherin, Verlegerin und Dozentin. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen auf intersektionalen feministischen Studien, Frauenbewegungen, Antirassismus. Dagmar Schultz ist Mitbegründerin des Feministischen FrauenGesundheitsZentrums e.V. in Berlin und war Verlegerin des Orlanda Frauenverlags. Sie veröffentlichte die ersten Übersetzungen von Audre Lordes Schriften (Macht und Sinnlichkeit. Ausgewählte Texte von Audre Lorde und Adrienne Rich, Berlin: Orlanda, 1984) sowie weitere Werke von Audre Lorde und Bücher von Schwarzen deutschen Autorinnen. 2011 wurde Schultz für ihre langjährige Arbeit für die Gleichberechtigung von Frauen in der akademischen Welt mit dem Margherita-von-Brentano-Preis ausgezeichnet. Das Preisgeld trug sowohl zur Produktion des Films Audre Lorde – The Berlin Years 1984 to 1992 bei, als auch zum Aufbau des Audre-Lorde-Archivs an der Freien Universität Berlin.

Dr. Tiffany N. Florvil unterrichtet Frauen- und Gendergeschichte Europas im 20. Jahrhundert an der University of New Mexiko. Ihren Forschungsschwerpunkte bilden Geschichten Europas nach 1945, die afrikanische Diaspora, Schwarzer Internationalismus, Gender und Sexualität. Mit Mobilizing Black Germany: Afro-German Women and the Making of a Transnational Movement (Urbana: Univ. of Illinois Press, 2020) hat sie die erste umfassende Untersuchung der Bewegung Schwarzer Deutscher von den 1980er Jahren bis in die 2000er vorgelegt. Florvil ist Gründerin und Mitherausgeberin der Buchreihe Imagining Black Europe (Bern: Peter Lang International Academic Publishers).