Kunstspaziergang über den Skulpturenboulevard mit Barbara Straka
Mittwoch, 22. März 2023, 17:30 Uhr
Das Kunstprojekt Skulpturenboulevard ging 1987 in die Berliner Geschichte ein: Aus Anlass der 750-Jahr-Feier Berlins verwirklichte der Neue Berliner Kunstverein im Auftrag der Senatskulturverwaltung das ambitionierte Vorhaben, zwischen Rathenau- und Wittenbergplatz eine Reihe standortbezogener Skulpturen zu präsentieren. Diese sollten im Rahmen des historischen Stadtjubiläums Berlins Modernität signalisieren und gemäß einer veränderten Auffassung von Kunst im Stadtraum nicht als autonome Werke, sondern als Kommentar auf historische, stadträumliche, architektonische und soziologische Charakteristika vor Ort fungieren. Die temporäre Ausstellung von sieben Großskulpturen und Installationen im öffentlichen Raum brach einen hitzigen Streit vom Zaun – bereits während der dreiwöchigen Aufbauphase stieß das Projekt auf umfangreichen Widerstand. Eine „Bürgerinitiative gegen moderne Kunst“ gründete sich, um das Projekt zu stoppen, Protestdemonstrationen fanden statt und in Umfragen lehnten 76% der Stadtbewohner*innen die Skulpturen ab. Insbesondere Wolf Vostells Zwei Beton-Cadillacs in Form der Nackten Maja, das als „mahnendes ‚Anti-Denkmal‘ der Konsum- und Automobilgesellschaft“ konzipiert war, sorgte für Unmut und heftige Kritik. Obwohl ursprünglich als temporäre Installationen geplant, sind – allen Protesten zum Trotz – bis heute drei der Skulpturen an ihrem Standort geblieben: Neben Vostells Werk sind weiterhin Josef Erbens Pyramide und die Skulptur Berlin von Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff zu sehen.
Barbara Straka, die damalige Kuratorin des Projekts, spaziert in einer eigens konzipierten Führung mit Mitgliedern des n.b.k. zu den im Stadtbild sichtbaren und unsichtbaren Spuren des Skulpturenboulevards und berichtet von dessen brisanter Entstehungsgeschichte sowie seiner gegenwärtigen Relevanz für die Stadtlandschaft Berlins.
Teilnehmer*innen: max. 15 Pers.
Ort: Treffpunkt wird nach Anmeldung bekannt gegeben
Da die Teilnehmer*innenzahl für die Veranstaltung begrenzt ist, bitten wir um verbindliche Anmeldung unter Angabe der n.b.k.-Mitgliedsnummer. Weitere Informationen zu Ablauf und Treffpunkt der einzelnen Veranstaltungen werden Ihnen per E-Mail zugesandt. Für die Anmeldung und bei Fragen senden Sie uns eine E-Mail an: kunstvermittlung@nbk.org oder rufen Sie uns an unter: 030 280 70 20.