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YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, IST DAS ALLES?, 2020, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, TRAVELING TO UTOPIA: WITH A BRIEF HISTORY OF THE TECHNOLOGY, 2006, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, OPERATION NUKOREA, 2003, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, OPERATION NUKOREA, 2003, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, 2017

Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, IST DAS ALLES?, 2020, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, TRAVELING TO UTOPIA: WITH A BRIEF HISTORY OF THE TECHNOLOGY, 2006, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, OPERATION NUKOREA, 2003, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, OPERATION NUKOREA, 2003, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, 2017

Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, IST DAS ALLES?, 2020, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, TRAVELING TO UTOPIA: WITH A BRIEF HISTORY OF THE TECHNOLOGY, 2006, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, OPERATION NUKOREA, 2003, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, OPERATION NUKOREA, 2003, Ausstellungsansicht YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2022

© Foto: n.b.k. / Jens Ziehe

YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES. PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY

17. Dezember 2022 – 5. Februar 2023


Showroom

Kurator: Arkadij Koscheew


Der Neue Berliner Kunstverein präsentiert die erste institutionelle Einzelausstellung der als Pioniere der Net Art geltenden YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES in Deutschland, einem Künstler*innenduo bestehend aus Young-Hae Chang und Marc Voge. Die Ausstellung PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY versammelt Werke aus den Jahren 2000 bis 2022, die um das Thema der Paranoia kreisen.


Die Werke von YHCHI werden auf ihrer Webseite yhchang.com einem globalen Publikum zur Verfügung gestellt – auch der n.b.k. präsentiert nun auf seiner Website jene elf Arbeiten in voller Länge, die zuvor in der Ausstellung PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY zu sehen waren:


YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, GLAUB JA NICHT, ICH SEI JEMAND, HD-Video, s/w und Farbe, Ton, Gesamtdauer: 60:54 min (deutsche Fassung)



YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, PLEASE MISTAKE ME FOR NOBODY, HD video, b/w and color, sound, total duration: 60:54 min (English version)




In diesen Werken finden sich die lyrischen Ichs häufig unvermittelt in einer alltäglichen Situation wieder, welche durch ein unvorhergesehenes Ereignis eine Wendung zum Fatalen nimmt. So erzählt AH (2008/2017) davon, wie der Versuch, eine Grenzkontrolle zu passieren, mit einer Abschiebung in ein Gefangenenlager endet. POLITIKER, DIE SICH DIE HAARE FÄRBEN -- WAS HABEN SIE ZU VERBERGEN? (2006) persifliert nicht nur die Geldgier korrupter Politiker und ihre Angst vor dem Tod, sondern fragt auch danach, warum wir sie letztlich doch wählen. Und inmitten einer zunehmend durch Kriege und real werdende nukleare Bedrohungen geprägten Gegenwart erlangen Arbeiten wie OPERATION NUKOREA (2003) besondere Relevanz, darin wird der atomare Angriff Nordkoreas auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul in einer beängstigend bildreichen Sprache imaginiert. Der Großteil der gezeigten Arbeiten wurde eigens für die Ausstellung erstmals ins Deutsche übersetzt.


Seit ihrer Gründung in den späten 1990er Jahren haben YHCHI einen charakteristischen Stil entwickelt, in dem sie Themen wie kulturelle Identität, materielle Ungleichheiten, (Polizei-)Gewalt, das Ineinanderfließen von Fakt und Fiktion und geopolitische Gegebenheiten, darunter die Teilung Koreas, verhandeln. Dabei zeichnen sich ihre Arbeiten durch einen hohen Grad an Abstraktion aus, der zugleich ihre Handschrift ausmacht: Die breit gestreuten Themen und Interessen von YHCHI werden beinahe ausschließlich durch schwarze Schrift auf weißem Grund verhandelt, der Text ist durch – häufig selbstkomponierte – Musik rhythmisiert und baut sich Satz für Satz, Wort für Wort oder Buchstabe für Buchstabe auf.


Die breite Zugänglichkeit der Arbeiten des Künstler*innenkollektivs äußert sich nicht nur in der Nutzung des Internets als konzeptueller Raum, sondern auch in der Übersetzung ihrer Werke in bisher 26 Sprachen. Die Arbeiten von YHCHI vereinen Aspekte von Net Art, Videokunst und Literatur und machen sich die hier vorhandenen, egalitären Ansätze zur Streuung von Erzählungen und Botschaften zu eigen. Dabei ließen Young-hae Chang und Marc Voge sich jedoch nicht von einer Euphorie für „Interaktivität“ mitreißen, die die frühen Tage des Internets erfasste. Vielmehr wird beispielsweise das vermeintliche „Miterstellen“ von Netzliteratur seitens des Publikums durch das Klicken auf Hyperlinks als eine fingierte Interaktivität erkannt und strikt abgelehnt. So sprechen YHCHI, sicherlich nicht ohne Augenzwinkern, auch davon, dass sie sich wünschen, dass ihre Arbeiten „die Leser*innen in einem diktatorischen Würgegriff halten.“


2018 wurde das Gesamtwerk von YHCHI (einschließlich aller existierenden und künftigen Arbeiten) vom M+ Museum Hong Kong in Form des Artist Proofs 2/2 angekauft. Damit gehören YHCHI heute zur verschwindend geringen Minderheit von Künstler*innen, deren künftiges Werk schon zu Lebzeiten von einem international tätigen Museum erworben wurde. Alle sechs Monate erhält das M+ ein Update seines Ankaufs in Form eines USB-Sticks mit den Entwürfen, Übersetzungen und Screeningdateien der Werke von YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES. Das M+ Museum gab ferner anlässlich seiner Eröffnung in 2021 die großformatige Arbeit CRUCIFIED TVS – NOT A PRAYER IN HEAVEN (2021) in Auftrag. In New York City eröffnete das New Museum 2007 seinen Neubau mit der umfassenden Installation BLACK ON WHITE, GRAY ASCENDING.