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Ursula Biemann, Ausstellungsansicht, 2013, Foto: Jens Ziehe
Ursula Biemann, Egyptian Chemistry (2012), Ausstellungsansicht, 2013 , Foto: Jens Ziehe
Ursula Biemann, Ausstellungsansicht, 2013, Foto: Jens Ziehe
Ursula Biemann, Egyptian Chemistry (2012), Ausstellungsansicht, 2013 , Foto: Jens Ziehe
Ursula Biemann, Ausstellungsansicht, 2013, Foto: Jens Ziehe
Ursula Biemann, Egyptian Chemistry (2012), Ausstellungsansicht, 2013 , Foto: Jens Ziehe

Ursula Biemann. Egyptian Chemistry – Deep Weather – Sahara Chronicle

2. März 2013 – 28. April 2013


Erdgeschoss

Kuratorin: Kathrin Becker


Die Ausstellung Egyptian ChemistryDeep WeatherSahara Chronicle im Neuen Berliner Kunstverein präsentiert eine Auswahl groß angelegter Projekte Biemanns in räumlicher Inszenierung. Sie konzentriert sich zunächst auf zwei aktuelle Werke, die erstmals in Europa gezeigt werden: Die 1-Kanal-Projektion Deep Weather (2013), die Einblick in die globalen Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels gibt, und Egyptian Chemistry (2012), eine Rauminstallation mit Wasserlabor und einer 5-Kanal-Videoinstallation, die die hybride ökologie ägyptens und die Rolle des Nils in diesem System beleuchtet. In Ergänzung zu diesen beiden neuen Arbeiten thematisiert Sahara Chronicle (2006 – 2009) die klandestinen Migrationsbewegungen innerhalb Nordafrikas, aber auch die Schnittstellen von Arbeitsmigration und dem Raubbau von Uran- und Fischressourcen.


Feinsinning und hintergründig bedient sich Biemann bestehenden Wissens, reflektiert Zusammenhänge und subjektive Eindrücke und verbindet diese mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Biemanns künstlerische Vorgehensweise schafft eine neue Wissensorganisation und ermöglicht einen Blick auf das Geschehen, so dass „Involvierten“ eine Plattform eröffnet wird, auf der sie als Akteure die klassisch zugeschriebenen „Opferrollen“ verlassen und mit den BetrachterInnen in einen gleichwertigen differenzierten Dialog treten können. Die nicht-lineare Erzählstruktur, die Biemanns Werke auszeichnet, präsentiert auf erzählerischer und visueller Ebene ein Mosaik von Eindrücken, das zu einem komplexen Bild zusammengefügt wird. Deshalb sind ihre beeindruckenden Arbeiten keine Dokumentationen im repräsentativen Sinne, vielmehr perspektivieren sie subjektive Aussagen von AugenzeugInnen mit wissenschaftlichen Fragestellungen und kontrastieren ein öffentlich-mediales Wissen mit überraschenden Bildern sowie gegenläufigen Thesen aus Politik, Geschichte, Kultur und Soziologie.



Ursula Biemann (*1955) ist Künstlerin, Theoretikerin und Kuratorin. Seit 2002 forscht sie am Institut für Theorie an der Zürcher Hochschule der Künste. Biemann erhielt die Ehrendoktorwürde durch die Universität Umeå (2008) verliehen und wurde mit dem Meret-Oppenheim-Preis (2009) ausgezeichnet. Zuletzt waren ihr Arbeiten u. a. zu sehen in: Alexandria Contemporary Arts Forum, Alexandria (2012); LENTOS Museum, Linz (2012); Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe (2011); Cooper Union, New York (2011) sowie 7. Shanghai Biennale (2008); 10. Istanbul Biennale (2007); Liverpool Biennale (2004).


Publikation

Zur Ausstellung erscheint der Katalog Ursula Biemann. Mission Reports – Künstlerische Praxis im Feld im Verlag für moderne Kunst, Nürnberg, mit einem Vorwort von Marius Babias, Simon Maurer und Stella Rollig sowie Beiträgen von Ursula Biemann, T. J. Demos, Brian Holmes und Jörg Huber, 208 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen.



Programm Kunstvermittlung


Donnerstag, 21. März 2013, 19 Uhr

Künstlergespräch und Videopräsentation mit Massimiliano De Serio (Künstler, Turin), moderiert von Kathrin Becker (Leiterin n.b.k. Video-Forum) und Silke Wittig (n.b.k. Video-Forum)

In Kooperation mit Artists Film International (AFI), initiiert von Whitechapel Gallery, London

In englischer Sprache


Dienstag, 9. April 2013, 19 Uhr

Ausstellungsrundgang mit Kathrin Becker (n.b.k. Kuratorin)


Dienstag, 16. April 2013, 19 Uhr

Zur Ästhetik und Politik der Ökologie

Diskussion mit Ursula Biemann (Künstlerin, Zürich), T. J. Demos (Lecturer Modern and Contemporary Art, University College London), Irit Rogoff (Prof. Visual Cultures, Goldsmiths University of London), moderiert von Inke Arns (Direktorin, Hartware MedienKunstVerein, Dortmund)

In englischer Sprache


Sonntag, 28. April 2013, 20 Uhr

Konzert mit Dangerpony (Berlin)

Eintritt frei