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Thomas Arslan, 2024 © n.b.k. / Jens Ziehe

Thomas Arslan

8. Juni 2024 – 4. August 2024


Erdgeschoss

Kurator: Marius Babias


Das Durchqueren von Räumen und das Einfangen des Vorgefundenen sind Ausgangspunkt und Bedingung für das Werk des Filmemachers Thomas Arslan. Anhand von präzise und einfühlsam komponierten Bildern zeichnet Arslan individuelle Lebenswege und brüchige Identitäten auf. Eine Vielzahl von Arslans Erzählungen widmet sich Momenten des Umbruchs und der Transformation seit dem Berliner Mauerfall 1989 – diese bilden den Fokus des Ausstellungsprojekts im Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.). Die sich wandelnde Stadt ist dabei so eng mit den filmischen Figuren verbunden, dass sie weniger als Kulisse dient, als vielmehr selbst zur Protagonistin wird. Die Ausstellung, bestehend aus Videoprojektionen, Storyboards, Archivmaterialien und erstmals präsentierten neuen Arbeiten, ist die erste umfangreiche Überblicksschau zu Arslans Werk weltweit. Begleitend zur Ausstellung wird in Kooperation mit dem Kino Arsenal das vollständige filmische Œuvre des Regisseurs präsentiert und mit Filmexpert*innen und Gästen diskutiert.


Filmprogramm – Werkschau Thomas Arslan


Das Arsenal zeigt eine Werkschau aller Filme von Thomas Arslan – frühe Kurzfilme aus seiner Studienzeit an der DFFB (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin), die Berlin-Trilogie rund um das Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg, eine dokumentarische Reise durch die Türkei sowie Arbeiten aus dem Bereich Genrekino, wie seine Gangsterfilme und einen Western. Das Programm nimmt zudem für Arslan wichtige filmästhetische Traditionslinien in den Blick und wird flankiert von Einführungen und Gesprächen mit dem Filmemacher sowie zahlreichen Gästen.


Bekannt wurde Thomas Arslan (*1962 in Braunschweig, lebt in Berlin) durch seine Berlin-Trilogie: Geschwister – Kardeşler (1997), Dealer (1999) und Der schöne Tag (2001) thematisieren das Leben junger in Berlin lebender Deutsch-Türk*innen. Arslan nahm mehrmals an der Berlinale teil, 2017 gewann sein Roadmovie Helle Nächte den Silbernen Bären in der Kategorie „Bester Darsteller“ (Georg Friedrich). Verbrannte Erde (2024), die Fortsetzung seines Thrillers Im Schatten (2010), feierte seine Uraufführung auf der Berlinale 2024. Zu seinen weiteren Filmen zählen: Mach die Musik leiser (1994), Ferien (2007), Aus der Ferne (2006) und Gold (2013). Arslans filmisches Werk war Teil der großangelegten Retrospektive The Berlin School: Films from the Berliner Schule im Museum of Modern Art in New York (2013). Seit 2007 lehrt Arslan als Professor für narrativen Film an der Universität der Künste in Berlin.