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Rosemarie Trockel. Thinking in Dark Times, 2021, Installationsansicht Straßenkreuzung Friedrichstraße / Torstraße, in Laufweite des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) © Foto: Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) / Jens Ziehe

Rosemarie Trockel. Thinking in Dark Times

15. September 2021 – 28. Februar 2022


Billboard
Straßenkreuzung Friedrichstraße / Torstraße


Kuratorin: Lidiya Anastasova


Die Aktivitäten des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) im urbanen Raum werden ab September 2021 durch das neue Format „n.b.k. Billboard“ erweitert. An der Straßenkreuzung Friedrichstraße / Torstraße, nur zwei Gehminuten vom n.b.k. entfernt, befindet sich der Standort der großen Präsentationsfläche – eingebettet in ein zentrales, spannungsvolles und hochfrequentiertes urbanes Umfeld. Hier werden der Berliner Öffentlichkeit künftig alle sechs Monate eigens für die großformatige Stellwandfläche konzipierte Werke internationaler zeitgenössischer Künstler*innen präsentiert, die zu einer aktiven Auseinandersetzung mit den ästhetischen und gesellschaftspolitischen Implikationen zeitgenössischer Kunst sowie mit der städtischen Umgebung einladen.


Den Auftakt des Programms bildet eine Arbeit von Rosemarie Trockel. Bekannt wurde die Künstlerin in den 1980er Jahren durch ihre maschinell angefertigten Strickbilder und Herdplatten-Werkkomplexe, die als Neuinterpretationen geschlechtlich konnotierter Materialien und Techniken der Kunstproduktion sowie als provokative Anspielungen auf männlich dominierte Kunstströmungen fungieren. Ihr vielseitiges künstlerisches Œuvre, das unter anderem Skulptur, Installation, Fotografie, Film und Zeichnung umfasst, ist gekennzeichnet durch subtile Gesellschaftskritik und eine andauernde Erweiterung des Kunstbegriffs sowie durch einen selbstreflexiven Umgang der Künstlerin mit dem eigenen Werk. Trockel rekontextualisiert, überarbeitet und wandelt bereits Bestehendes immer wieder aufs Neue um – sowohl formal als auch inhaltlich. Durch die bewusste Betonung dieser Transformationsprozesse in der eigenen Kunstproduktion entlarvt und hinterfragt Trockel normative Glaubenssätze, Machtverhältnisse, kulturelle Kategorien und Ästhetiken.



Rosemarie Trockel (*1952 in Schwerte, lebt in Köln und Berlin) wurde 2014 mit dem Roswitha-Haftmann-Preis ausgezeichnet, 2011 erhielt sie den Kaiserring der Stadt Goslar. Ihre Werke waren u. a. zu sehen: 58. Biennale Venedig (2019); Moderna Museet, Malmö (2018); Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Turin (2016); Kunsthaus Bregenz (2015); Museo National Centro de Arte Reina Sofia, Madrid (2012); New Museum, New York (2012); Serpentine Gallery, London (2012). 1999 war sie die erste Künstlerin, die eine Solopräsentation im Deutschen Pavillon in Venedig hatte.