Margarethe von Trotta
11. September 2025 – 9. November 2025
Kurator*innen: Marius Babias, Michaela Richter
Der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) präsentiert eine umfangreiche Retrospektive der legendären Filmemacherin Margarethe von Trotta (*1942 in Berlin). 1981 wurde sie als erste Frau mit dem Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig ausgezeichnet, für das an die Geschichte der Ensslin-Schwestern angelehnte Drama Die bleierne Zeit. In diesem und zahlreichen weiteren Werken setzte sich von Trotta wegweisend mit der deutschen Geschichte, historischen Frauenfiguren sowie dem Verhältnis von Privatem und Politischem insbesondere aus feministischer Perspektive auseinander. Künstlerisch geprägt durch die Vorbilder Ingmar Bergman und Alfred Hitchcock sowie die französische Nouvelle Vague erschafft sie als Autorenfilmerin in der Tradition des Neuen Deutschen Films psychologisch komplexe Figuren und erhellt historische Kontexte.
Zahlreiche Filmausschnitte sowie teils unveröffentlichte Fotografien, Drehbuchfassungen und Tagebücher geben im n.b.k. Einblick in von Trottas Leben und Wirken. Im Fokus stehen ihr Interesse an den Sichtweisen und Problemlagen von aktuellen und historischen Frauenfiguren sowie bedeutenden Momenten der deutschen Geschichte. Ihre intensive Auseinandersetzung mit einflussreichen Denkerinnen wie Rosa Luxemburg, Hildegard von Bingen, Hannah Arendt und Ingeborg Bachmann wird dabei ebenso anschaulich wie ihre kontinuierliche Zusammenarbeit mit Schauspielgrößen wie Angela Winkler, Jutta Lampe, Katja Riemann und Barbara Sukowa.
Filmprogramm – Werkschau Margarethe von Trotta
19. September – 9. November 2025
Babylon Kino, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin
Mit Gesprächen und Vorträgen von Nora M. Alter, Marius Babias, Michaela Richter, Klaus Theweleit, Margarethe von Trotta, Volker Schlöndorff, Thilo Wydra
Parallel zur Ausstellung zeigt der Neue Berliner Kunstverein im Babylon Kino eine Werkschau mit ausgewählten Filmen der Ausnahmeregisseurin. Sie geben Einblick in ihr politisches Frühwerk ab 1975, die späteren „Biopics“ zu historischen Frauenfiguren wie Rosa Luxemburg und Hannah Arendt sowie in ihre erfolgreiche Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, etwa in Die bleierne Zeit (1981) und Rosenstraße (2003). Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Antworten Protagonist*innen einer bestimmten Generation auf die jeweiligen gesellschaftlichen Machtverhältnisse formulieren. Mit Auf der Suche nach Ingmar Bergman (2018) wird der bislang einzige Dokumentarfilm von Trottas präsentiert – er zeichnet den Lebensweg des ikonischen Regisseurs, dessen Werk in ihr den Wunsch auslöste, selbst Filmemacherin zu werden, auf sehr persönliche Weise nach.
Weitere Infos sowie alle Screening-Termine finden Sie hier
Publikation
Anlässlich der Ausstellung erscheint eine zweisprachige Publikation (DE/EN) in der Reihe „n.b.k. Ausstellungen“ im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln.
