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Katerina Poladjan, Henning Fritsch, Ancora un dialogo di Roma, 2025, Filmstill © n.b.k. / Katerina Poladjan, Henning Fritsch

Katerina Poladjan, Henning Fritsch. Ancora un dialogo di Roma

11. September 2025 – 9. November 2025


Showroom

Kurator: Marius Babias


Der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) zeigt als Premiere den ersten Essayfilm der Schriftstellerin Katerina Poladjan und des Schriftstellers und Regisseurs Henning Fritsch. In einer Überschreibung des Films Il dialogo di Roma (1982) von Marguerite Duras zeigen Poladjan und Fritsch Bilder der Stadt Rom und überlagern sie mit einer Stimme aus dem Off: Das erzählende Ich rekonstruiert Erinnerungsfragmente an eine Ankunft in einem unbestimmten Möglichkeitsraum und eine imaginierte Kindheit in Ostia. Wie bei Duras steht der gesprochene Text im Zeichen der Intimität persönlicher Erfahrung. Die Bilder untersuchen die Stadt abseits emblematischer Ansichten, changierend zwischen dem Schönen und dem Unbehausten und unterlaufen so Kategorien des „Eigenen“ und des „Fremden“.


Poladjan und Fritsch verfolgen seit 2005 eine gemeinsame künstlerische Praxis zwischen Literatur und Theater, 2023/2024 waren sie zusammen Stipendiat*innen der Villa Massimo in Rom. Nach Projekten wie dem literarischen Reisebericht Hinter Sibirien (Rowohlt, 2016) widmet sich das Duo mit Ancora un dialogo di Roma nun erstmals dem Medium Film.



Diskursprogramm

Mittwoch, 1. Oktober, 2025, 19 Uhr

Marguerite Duras, Il dialogo di Roma (1982)

Filmscreening und Gespräch mit Katerina Poladjan, Henning Fritsch und Jörn Schafaff (Kunsthistoriker, Kurator und Autor, Berlin)

In deutscher Sprache



Katerina Poladjan (*1971 in Moskau) lebt seit 1979 in Deutschland und schreibt Romane, Essays und Theaterstücke. 2011 veröffentlichte sie ihren ersten Roman In einer Nacht, woanders im Rowohlt Verlag; 2015 folgte der Roman Vielleicht Marseille. 2019 und 2022 erschienen die Romane Hier sind Löwen und Zukunftsmusik im S. Fischer Verlag, Zukunftsmusik wird im Januar 2026 am Maxim Gorki Theater, Berlin, adaptiert. Poladjan erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a.: Großer Preis des Deutschen Literaturfonds (2025); Trophée Littéraire des Nouvelles d’Arménie (2024); Rheingau Literaturpreis (2022); Chamisso-Preis (2022); Nelly-Sachs-Preis (2021). Sie war zudem nominiert für den Wilhelm Raabe-Literaturpreis (2022), den Preis der Leipziger Buchmesse (2022) und den Deutschen Buchpreis (2019). Im August 2025 erscheint ihr neuer Roman Goldstrand.


Henning Fritsch (*1972 in Kassel) ist Regisseur, Autor und freier Lektor. Er studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Philosophie in Köln und Berlin. Er arbeitete als Regieassistent am Staatstheater Kassel, inszenierte im Off-Theater und gründete die Sophiensæle Jugendbewegung. Als Gastdozent war er an der Universität der Künste, Berlin, beim Literarischen Colloquium Berlin und der Bayerischen Akademie des Schreibens, München, tätig.